Vier Leitlinien für die Rentenvorsorge
Erfahren Sie mehr über die vier Rentenkennzahlen und wie diese zusammenwirken, damit Sie Ihre Rentenziele erreichen.
Die Kernpunkte
- Sie sollten so planen, dass mehr als ein Drittel (und vielleicht sogar bis zur Hälfte, oder mehr) Ihres Vorruhestand-Nettoeinkommens aus Ersparnissen stammt; der Rest aus staatlichen oder öffentlichen Programmen.
- Ihr Ziel sollte sein, bis zum gesetzlichen Rentenalter mehr als das 7-Fache Ihres Gehalts anzusparen.
- Versuchen Sie, jedes Jahr mindestens 10 % Ihres Bruttoeinkommens fürs Alter zu sparen.
- Als Faustregel gilt, dass Sie im ersten Jahr des Ruhestands nicht mehr als 4 bis 5 % Ihrer Ersparnisse abheben und diesen Betrag dann jedes Jahr an die Inflation anpassen sollten.
- Die oben genannten Zahlen können aufgrund einer Reihe von Faktoren variieren, u. a. Ihrem Rentenalter, Ihrem voraussichtlichen Lebensstil im Ruhestand, Ihrem derzeitigen Einkommen, der aktuellen Höhe Ihrer Ersparnisse für den Ruhestand und den künftigen Erträgen.
- Informieren Sie sich über unsere vier wichtigsten Rentenkennzahlen – jährlicher Sparsatz, Sparfaktor, Einkommensersatzquote und potenziell nachhaltige Entnahmerate – und wie diese zusammenwirken.
Wofür werden meine Ersparnisse im Alter verwendet?
Für die meisten Menschen in den meisten Ländern ist die Sozialversicherung im Ruhestand die Einkommensbasis – der Rest wird aus Ersparnissen bestritten. Aber wie viel sollte aus Ersparnissen kommen? Als Faustregel gilt, dass Sie genügend ansparen sollten, um mindestens ein Drittel Ihres Vorruhestandseinkommens (und in manchen Ländern sogar bis zur Hälfte oder noch mehr) nach Abzug Ihrer Sozialversicherungsbeiträge aus Ersparnissen bestreiten zu können.
Wie viel Sie verdienen, ist wichtig
Ihr Gehalt spielt eine große Rolle, wenn es darum geht, festzulegen, welchen Anteil Ihres Einkommens Sie im Ruhestand ersetzen müssen. Menschen mit höherem Einkommen geben während ihrer aktiven Jahre eher einen kleinen Teil ihres Einkommens aus, was prozentual ein kleineres Einkommensersatzziel erfordert, um denselben Lebensstil im Ruhestand beibehalten zu können.
Wann Sie in Rente gehen, ist wichtig
Das Alter, in dem Sie aufhören zu arbeiten, ist ein weiterer wichtiger Faktor dafür, wie viel von Ihrem Vorruhestandseinkommen Sie im Ruhestand durch Ihre Ersparnisse ersetzen müssen. Je früher Sie in Ruhestand gehen, desto mehr Ersparnisse müssen Sie haben, um Ihr Einkommen während eines (längeren) Ruhestands zu decken.
Planen Ihres Renteneinkommens
Wenn Sie Ihre Ziele kennen, fällt es Ihnen sehr viel leichter, einen Plan zu erstellen, um diese zu erreichen und dabei Ihre Fortschritte zu messen. Legen Sie beim Sparen für den Ruhestand einen Kurs fest, der es Ihnen ermöglicht, Ihren derzeitigen Lebensstil auch im Ruhestand beizubehalten, und überprüfen Sie regelmäßig die Fortschritte im Hinblick auf Ihre Ziele.
Denken Sie daran, dass die Höhe des Vorruhestandseinkommens, das Sie durch eigene Ersparnisse ersetzen müssen, von einer Reihe von Faktoren abhängt, unter anderem von Ihrem Ruhestandsalter und Ihrem voraussichtlichen Lebensstil im Ruhestand. Wie immer kann es Sinn machen, Ihren Plan gemeinsam mit Ihrem Finanzberater durchzugehen.
Wie viel brauche ich, um in Rente gehen zu können?
Wie viel müssen Sie fürs Alter sparen? Das ist eine der am häufigsten gestellten Fragen. Und das ist auch kein Wunder. Hier sind eine Menge Faktoren zu berücksichtigen: Wann gehen Sie in Rente? Wie viel werden Sie ausgeben, wenn Sie in Rente sind? Und wie lange?
Aus diesem Grund haben wir ausgiebige Analysen durchgeführt, um einen Rentenersparnisfaktor zu bestimmen, den Sie für Ihren Plan nutzen können – trotz aller Unsicherheiten. Diese Meilensteine sind Ziele. Sie werden wahrscheinlich nicht alle erreichen. Sie können Ihnen jedoch als Torpfosten dienen, damit Sie genügend ansparen können, um Ihren Lebensstil auch im Ruhestand beizubehalten.
Möglicherweise müssen Sie bis zum Erreichen des gesetzlichen Rentenalters mehr als das 7-Fache Ihres Vorruhestandseinkommens ansparen und weitere Maßnahmen ergreifen, um sicherzustellen, dass Sie über ausreichendes Einkommen verfügen, um Ihren derzeitigen Lebensstil im Ruhestand beibehalten zu können. Dieses Ziel mag hochgesteckt sein. Aber Sie haben bis dahin noch viele Jahre Zeit. Damit Sie am Ball bleiben, schlagen wir altersbezogene Meilensteine in Schritten von 10 Jahren vor. Wenn Sie beispielsweise bis zum Rentenalter von 60 Jahren das 12-Fache Ihres Gehalts anstreben, könnten Sie bis zum Alter von 30 Jahren mindestens das 1-fache, bis 40 das 4-fache, bis 50 das 8-fache und bis 60 das 12-fache Ihres Einkommens ansparen. Ihr persönliches Sparziel kann verschiedenen Faktoren entsprechend (einschließlich der nachstehend beschriebenen) unterschiedlich ausfallen. Diese Faustregeln sind jedoch ein Richtungsgeber für Ihren Sparplan und die Evaluierung Ihres Fortschritts.
1. Der Zeitpunkt des Rentenbeginns
Das Alter, in dem Sie in Rente gehen möchten, ist maßgeblich für den Betrag, den Sie ansparen müssen, sowie Ihre Meilensteine bis dorthin. Je länger Sie den Rentenbeginn hinauszögern, desto geringer kann Ihr Sparfaktor sein, da Sie so länger Zeit zum Sparen haben und Ihr Rentenjahre insgesamt kürzer sind.
Selbstverständlich können Sie es sich nicht immer aussuchen, wann Sie in Rente gehen – Sie haben auf Ihren Gesundheitszustand und die Verfügbarkeit einer Arbeitsstelle nicht immer Einfluss. Eines ist jedoch sicher: Wenn Sie länger arbeiten, werden Sie auch Ihre Sparziele leichter erreichen.
2. Ihr Lebensstil im Ruhestand
In anderen Worten: Erwarten Sie, im Ruhestand weniger Ausgaben zu haben? Oder werden Sie weiterhin so viel ausgeben wie jetzt, oder gar noch mehr?
Ziehen Sie Bilanz
Überlegen Sie, wann Sie in Rente gehen und welche Art von Lebensstil Sie im Ruhestand führen wollen – darauf, wie viel Sie angespart haben müssen, wenn Sie in den Ruhestand gehen, und verfolgen Sie die Ziele bis dahin.
Was, wenn Sie im Rückstand sind? Egal, wie alt Sie sind – konzentrieren Sie sich auf die Ziele, die Sie sich gesetzt haben. Lassen Sie sich nicht entmutigen, wenn Sie Ihren nächsten Meilenstein bzw. Ihr nächstes Ziel noch nicht erreicht haben – durch entsprechende Planung und konsequentes Sparen können Sie Ihre weiteren Ziele erreichen. Wichtig ist, dass Sie aktiv werden; je eher, desto besser.
Wie viele Rücklagen muss ich fürs Alter bilden?
Womöglich müssen Sie jedes Jahr mehr als 10 % Ihres Bruttoeinkommens sparen. Je mehr Sie jedes Jahr sparen, desto wahrscheinlicher ist es, dass Sie im Ruhestand über ausreichendes Einkommen verfügen, um Ihren derzeitigen Lebensstil beizubehalten. Reichen 10 % aus? Das hängt natürlich davon ab, wie Sie anfangen – vor allem, wann Sie mit dem Sparen beginnen und wann Sie in Rente gehen. Sie sollten auch Ihre anderen Einkommensquellen berücksichtigen, wie z. B. einen Rentenplan, aus dem Sie regelmäßige Beträge erhalten.
Nachdem Sie nun Ihre Sparrate festgelegt haben, finden Sie hier einige Tipps, mit denen Sie leichter ans Ziel kommen.
1. Fangen Sie früh an
Das wichtigste ist, dass Sie möglichst früh mit dem Sparen beginnen. Je früher Sie anfangen, desto mehr Zeit bleibt Ihnen, um Ihre Ersparnisse wachsen zu lassen.
Ist der Ruhestand noch Jahrzehnte entfernt, fällt es Ihnen vielleicht schwer, sich jetzt schon Gedanken darüber zu machen oder etwas dafür zu tun. Aber gerade, wenn Sie jung sind, sollten Sie bereits anfangen, fürs Alter vorzusorgen. Es mag Ihnen schwerfallen, fürs Alter zu sparen, aber die zusätzlichen Jahre, in denen Sie Erspartes anhäufen können, lohnen sich durchaus – jedes bisschen, das Sie sparen können, hilft.
2. Zögern Sie den Ruhestand hinaus
Wenn Sie früh in Rente gehen wollen, müssen Sie mehr sparen. Möchten Sie erst spät in Rechte gehen, kommen Sie womöglich mit einer geringeren Sparrate aus.
Machen Sie Ersparnisse zu einer Priorität
Behalten Sie Ihre Träume im Auge. Tun Sie Ihr Möglichstes, Ihre Sparrate auf mindestens 10 % zu maximieren. Es kann natürlich sein, dass Sie Ihr Sparziel nicht jedes Jahr erreichen. Vielleicht haben Sie dringendere finanzielle Verpflichtungen – Kinder, Eltern, ein undichtes Dach, ein kaputtes Auto oder andere Bedürfnisse. Aber versuchen Sie auch, an die Zukunft zu denken – auch die Altersvorsorge sollte eine Priorität sein.
Wie sorge ich dafür, dass meine Rücklange möglichst lange halten?
Nach jahrzehntelangem Sparen ist es an der Zeit, mit dem Eintritt in den Ruhestand mit den Ausgaben zu beginnen. Aber wie viel können Sie jedes Jahr sicher abheben, ohne sich Sorgen machen zu müssen, dass Ihnen das Geld ausgeht? Die Antwort ist von entscheidender Bedeutung, da der Ruhestand heutzutage 20 Jahre oder länger dauern kann. Deshalb brauchen Sie eine Strategie, die auf Langfristigkeit ausgelegt ist.
Eine nachhaltige Entnahmerate
Entnehmen Sie im ersten Jahr des Ruhestands nicht mehr als 4 bis 5 % Ihrer Ersparnisse und passen Sie den Betrag dann jedes Jahr an die Inflation an. Ihre Situation könnte natürlich anders aussehen. Sie könnten in den ersten Rentenjahren auch größere Beträge entnehmen, wenn Sie vermehrt reisen möchten, und in späteren Jahren dann weniger. Die Regel von 4 % bis 5 % dient bei der Planung jedoch als Orientierung.
Beachten Sie Ihren Zeithorizont
Einer der wichtigsten Faktoren, der sich auf die Höhe der Bezüge auswirkt, ist die Anzahl der Jahre, die Sie aus Ihrer Altersvorsorge finanzieren wollen.
Wenn Sie länger arbeiten wollen oder wenn Sie gesundheitliche Probleme haben, die Ihre Lebenserwartung senken, sollten Sie eine kürzere Rentenzeit einplanen. Das würde zu einer höheren nachhaltigen Entnahmerate führen. Umgekehrt gilt: Je kürzer Sie arbeiten oder je höher die Lebenserwartung in Ihrer Familie ist, desto niedriger ist Ihre nachhaltige Entnahmequote.
Fazit
Vielen Menschen fällt es schwer, die Entnahmerate im Ruhestand zu planen. Dies ist angesichts der Unsicherheiten bezüglich Lebenserwartung, Marktperformance, Inflation, Steuern und mehr auch kein Wunder. Unser allgemeiner Leitfaden bietet einen Ausgangspunkt – allerdings gilt es diese Unsicherheiten und die eigene Situation bei der Einschätzung dessen, wie viel im Ruhestand nachhaltig ausgegeben werden kann, zu berücksichtigen.
Tipps:
- Überlegen Sie, wie lange Sie ausgehend von Ihrem Gesundheitszustand und Ihrer familiären Vorgeschichte wahrscheinlich leben werden. Hier sollten Sie großzügig sein – viele Menschen unterschätzen ihre Lebenserwartung.
- Wägen Sie ab, wie hoch das Risiko ist, mit dem Sie leben können.
- Wählen Sie eine angemessene Kombination aus Sparmethoden.
- Sorgen Sie dafür, dass Ihr Geld lange hält, indem Sie eine Entnahmerate wählen, von der Sie glauben, dass sie eine gute Aussicht auf Erfolg hat.
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